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14.3 Homogene Funktionen von zwei Variablen

Definition:
Eine Funktion f:2,(x,y)f(x,y) heißt homogen vom Grad n, wenn für alle (x,y)2 gilt:
f(kx,ky)=knf(x,y)für allek+0

Multipliziert man die Variablen x und y mit einer positiven Zahl k>0, so wird der Funktionswert mit dem Faktor kn multipliziert.

Beispiel 1: Die Funktion f(x,y)=5x2y2+xy3 ist homogen vom Grad 4:

f(kx,ky)=5(kx)2(ky)2+(kx)(ky)3=5k2x2k2y2+kxk3y3=k4(5x2y2+xy3)=k4f(x,y)d.h.n=4

Für k=2 erhalten wir beispielsweise

f(2x,2y)=24f(x,y)=16f(x,y)

Verdoppelt man also x und y, so steigt der Funktionswert f(x,y) um den Faktor 16.

Beispiel 2: Die Funktion f(x,y)=x2y+xy ist nicht homogen:

f(kx,ky)=(kx)2(ky)+(kx)(ky)=k3x2y+k2xy=k2(kx2y+xy)=k3(x2y+1kxy)

Hier ist es also nicht möglich, den Faktor k3 bzw. ka für irgendein a auszuklammern, folglich wird die Definitionsgleichung f(kx,ky)=knf(x,y) einer homogenen Funktion nicht erfüllt.

Allgemein kann man sagen, dass ein Polynom genau dann homogen vom Grad n ist, wenn die Summe der Exponenten in jedem Summanden gleich n ist.

Beispiel 3:Eine in vielen ökonomischen Modellen wichtige Funktion ist die Cobb-Douglas-Funktion

f(x,y)=Cxaybfür(x,y)+×+,C>0,a>0,b>0

Diese Funktion verwendet man oft, um Produktionsprozesse zu beschreiben. x und y nennt man Inputfaktoren, F(x,y) ist die Anzahl der produzierten Einheiten, d.h. F wird eine Produktionsfunktion genannt.
Man kann leicht zeigen, dass die Cobb-Douglas-Funktion homogen vom Grad a+b ist:

f(kx,ky)=C(kx)a(ky)b=Ckaxakbyb=ka+bCxayb=ka+bf(x,y)d.h.n=a+b


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