5.3 Schocks auf Angebot und Nachfrage

Anhand obiger Abbildung lassen sich die Wirkungen von Nachfrage- und Angebotsschocks auf Menge und Preis analysieren.
Durch Betätigung der "Schock-Regler" lassen sich die Nachfrage- und die Angebotskurve parallel zur ursprünglichen Situation verschieben. Hierdurch wird ein Schock, d. h. eine Veränderung der Nachfrage oder des Angebots dargestellt. Der neue Schnittpunkt, der sich durch den aufgetretenen Schock einstellt, gibt das neue Marktgleichgewicht an. Das ist diejenige Menge M2 und derjenige Preis P2 , zu denen nach dem Schock Nachfrager und Anbieter ihre jeweiligen Interessen erfüllt sehen. Wie aus obiger Abbildung ersichtlich, unterscheiden sich diese Punkte je nach Art, Richtung und Kombination zum Teil deutlich von der Situation des ursprünglichen Gleichgewichtes (hell markiert mit M1 und P1 ).
Man unterscheidet zwischen Nachfrage- und Angebotsschocks.
Bei einem Nachfrageschock verschiebt sich die Nachfragekurve parallel nach oben (rechts), falls es sich um einen expansiven Schock handelt bzw. nach unten (links), falls es sich um einen restriktiven Schock handelt. Ein expansiver/positiver Schock stellt eine Verstärkung der Nachfrage (z.B. aufgrund gestiegenen Einkommens) dar. Ein restriktiver/negativer Schock bildet eine Verringerung der Nachfrage (z.B. aufgrund höherer Steuern) ab.
Ein Angebotsschock verschiebt die Angebotskurve parallel nach rechts (expansiver Schock) bzw. nach links (restriktiver Schock). Ein expansiver/positiver Schock stellt eine Erhöhung des Angebots (z.B. aufgrund gesunkener Rohstoffkosten) dar. Ein restriktiver/negativer Schock bildet eine Verringerung des Angebots (z.B. aufgrund höherer Steuern) ab.
Eine vertikale Verschiebung der Kurven stellt eine Reaktion des gebotenen/geforderten Preises bei gegebener Menge dar. Eine horizontale Verschiebung eine Reaktion der nachgefragten/angebotenen Menge bei gegebenem Preis dar. Für lineare Funktionen ist dies graphisch nicht zu unterscheiden. Eine exakte Differenzierung geht über den Umfang der hier dargestellten Inhalte hinaus.
Für die konkrete Anwendung ist zwischen der Verschiebung der Kurve und dem Wandern auf der Kurve zu unterscheiden. Wirkt ein Schock beispielsweise auf die Nachfragekurve (z.B. "Die Nachfrage nimmt ab, da das Einkommen sinkt."), so verschiebt sich die ganze Kurve. Die reduzierte Nachfrage impliziert auch eine Abnahme des Angebots im neuen Gleichgewicht. Hier liegt jedoch nur eine Bewegung auf der Angebotskurve vor, keine Verschiebung der Kurve selbst.


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