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Das aggregierte Angebot zeigt an, wie viel die Unternehmen bei einem bestimmten Preisniveau anbieten wollen, und die aggregierte Nachfrage beschreibt, wie viele Güter zu einem bestimmten Preis nachgefragt werden. Im Schnittpunkt beider Kurven stimmen Gesamtangebot und –nachfrage überein: das gleichgewichtige Produktions- und Preisniveau.
Der Schnittpunkt von langfristiger Angebotskurve und aggregierter Nachfragekurve stellt das langfristige Gleichgewicht der Volkswirtschaft dar. Verläuft die kurzfristige Angebotskurve ebenfalls durch diesen Schnittpunkt, so haben sich Erwartungen, Löhne und Preise vollständig dem langfristigen Gleichgewicht angepasst. Diese Situation ist in obiger Abbildung dargestellt. Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Schocks, Angebots- und Nachfrageschocks, in je positiver oder negativer Ausprägung. Analog gibt es vor zwei Politiken, welche in diesem Rahmen analysiert werden, die Geld- und die Fiskalpolitik, welche jeweils expansiv oder restriktiv sein können, wobei die Fiskalpolitik angebots- oder nachfrageseitig wirken kann.
Wirkung | Effekt | Beispiel | |
Positiver Angebotsschock | GA nach unten/rechts Y steigt, P fällt | Technischer Fortschritt, sinkende Energiepreise | |
Negativer Angebotsschock | GA nach oben/links Y fällt, P steigt | sprunghaften Anstieg der Produktionskosten, Rohstoffpreisanstieg, Ölkrise | |
Positiver Nachfrageschock | GN nach oben/rechts Y steigt, P steigt | Aktienboom | |
Negativer Nachfrageschock | GN nach unten/links Y fällt, P fällt | Wirtschaftskrise im Ausland (Exporte sinken) | |
Angebotsorientierte Fiskalpolitik stellt die Veränderung von Steuern, Abgaben, Subventionen dar, durch die der Staat die Kosten und Gewinne von Unternehmen und damit das aggregierte Angebot beeinflussen kann.
Mit Geldpolitik wird gemeinhin die die Steuerung der Geldmenge oder des kurzfristigen Zinses durch die Zentralbank bezeichnet. Der jeweiligen Zentralbank oder Behörde stehen die Mindestreserve-, die Refinanzierungs- und die Offenmarktpolitik zur Verfügung, wobei letztgenannte am bedeutendsten ist, sowie ggf. regulatorische Maßnahmen, Devisengeschäfte oder im Extremfall Kapitalverkehrsbeschränkungen. Bei Offenmarktgeschäften erhöht oder senkt die Zentralbank die Geldmenge durch Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Im ersten Fall wird die Geldmenge erhöht bei sinkendem Zinsniveau, im zweiten verringert bei steigendem Zinsniveau. Geldpolitik wirkt im GAGN-Modell primär auf die aggregierte Nachfrage. Eine expansive Geldpolitik (Steigerung der Geldmenge, sinkende Zinsen) verschiebt die aggregierte Nachfragekurve nach rechts. Eine restriktive Geldpolitik (Kontraktion der Geldmenge, steigenden Zinsen) wirkt hingegen wie ein negativer Nachfrageschock und verschiebt die Nachfragekurve nach links.
| Wirkung | Effekt | Beispiel |
Expansive Fiskalpolitik, angebotsseitig | GA nach unten/rechts Y steigt, P fällt | Senkung der Unternehmenssteuern, laxere Umwelt- und Arbeitsschutzmaßnahmen, Reduzierung des Kündigungsschutzes |
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Restriktive Fiskalpolitik, angebotsseitig | GA nach oben/links Y fällt, P steigt | Stärkere Auflagen und Regulierungen, Steuererhöhungen |
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Expansive Geldpolitik / Expansive Fiskalpolitik, nachfrageseitig | GN nach oben/rechts Y steigt, P steigt | Geldmenge steigt, Zins fällt / Höhere Staatsausgaben, Steuersenkungen |
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Restriktive Geldpolitik / Restriktive Fiskalpolitik, nachfrageseitig | GN nach unten/links Y fällt, P fällt | Geldmenge fällt, Zins steigt / Sparmaßnahmen, Austerität, Steuerhöhung |
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Es gibt nun vier sich nicht ausschließende Politikoptionen:
Im Fall der Ölpreisschocks in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde ab 1975 durch eine stimulierende Geld- und Fiskalpolitik die Rezession schneller überwunden, als es sonst der Fall gewesen wäre, alldings auf Kosten einer höheren Inflationsrate. Im Gegensatz dazu ist die EZB heute ausschließlich der Preisniveaustabilisierung verpflichtet, so dass es heutzutage zu einem Konflikt zwischen den politischen Maßnahmen käme.
Als Beispiel für einen negativen Schock auf die aggregierte Nachfrage können die Folgen des 11. September 2001 in den USA gelten, welche auch mit den Nachwirkungen des Platzens der Dotcom-Blase zusammenfällt. Letztere führte zu großen Vermögensverlusten der Haushalte und in der Folge zu Nachfrageeinbrüchen. Ersteres führte zu einem verstärkten Vorsorge- und Sparverhalten. Beide Effekte dämpfen die aggregierte Nachfrage deutlich. (Linksverschiebung der AD-Kurve, sinkendes BIP und sinkendes Preisniveau).Reaktion der Geldpolitik: Die FED unter Allan Greenspan senkte deutlich die Zinsen und flutete die Märkte mit frischem Notenbankgeld, um ein zu starkes Einbrechen der Märkte zu verhindern. Kritiker bezeichnen dies als "Greenspan-Put", da diese Maßnahmen ähnlich wie eine Put-Option das Risiko fallender Kurse reduziert. In der Folge befeuerten die niedrigen Zinsen insbesondere den Immobilienmarkt und gelten heute als eine der Hauptursachen für die Immobilienmarktkrise 2008. Sie trugen in den Jahren 2000 und 2001 jedoch tatsächlich zu einer Dämpfung der negativen Effekte der Krise bei. (Positiver Schub auf die aggregierte Nachfrage.) Auch die Fiskalpolitik hat expansiv auf die Folgen von 9/11 reagiert und die Staatsausgaben massiv erhöht. Während der Staatshaushalt der USA in 2000 noch einen Überschuss von 200 Mrd. aufwies, war es 2002 ein Defizit von 160 Mrd.. Ein Großteil der zusätzlichen Staatsausgaben floss dabei in den Militärhaushalt zur Vorbereitung und Finanzierung des Irakkrieges. Darüberhinaus wurden auch weitere sehr hohe Staatsausgaben für die innere und äußere Sicherheit getätigt. Diese Maßnahmen haben (neben der offiziellen Aufgabe) auch eine positve Wirkung auf die aggregierte Nachfrage und wirken dem negativen Nachfrageschock entgegen.
Der Militärhaushalt ist ebenso wie die öffentliche, medizinische Versorgung und ein Großteil des Bildungssektors einer der Bereiche, in denen die crowding-out Effekte sehr gering sind. Aus ökonomischer Sie sind Investitionen dort also ein effiziente Krisenbewältigungsstrategie. Im Bildungssektor wären jedoch die Multiplikatoreffekte langfristig deutlich höher gewesen, so dass dieser aus volkswirtschaftlicher Sicht zu bevorzugen gewesen wäre.
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