1.7.2 Geldpolitik in der Krise
Die Zentralbanken stehen in der Liquiditätsfalle vor dem Problem, die
Geldmenge steuern (bzw. ausweiten) zu müssen, ohne den Zins senken zu
können. Ihnen stehen folgende Maßnahmenbündel zur Verfügung:
- Änderung der Zentralbankrichtlinien damit Banken Geld erhalten
können
- unbefristete und langfristige Bereitstellung von Liquidität
(Refinanzierungsoperationen mit mehrjähriger Laufzeit)
- Mengen- statt Zinstender
- Akzeptanz von Sicherheiten mit niedrigerem Rating
- Programm für Liquiditätshilfen
- Erlaubnis für Nationale ZBen im Krisenfall Liqudität bereitstellen
zu dürfen
Zentralbanken treten als Konsumenten bestimmter Märkte auf,
um diese zu stabilisieren, und so eine Verschlechterung der Bilanzen der Banken,
die in diesen Märkten engagiert sind, zu verhindern. Die EZB kauft also
bestimmte Wertpapiere, damit diese nicht an Wert verlieren, weil einige der
Banken, die diese Wertpapiere besitzen, die Verluste nicht verkraften
würden.
Zentralbanken kaufen Staatsanleihen oder staatlich
garantierte Anleihen auf, um die Geldmenge zu erhöhen.
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Prof. Dr. Christian Bauer, Lehrstuhl für monetäre Ökonomik,
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